Die Ideallinie.online – Pool für kreativen Austausch wertvoller Informationen und toller Geschichten rund um das Thema Motorrad. Immer wieder interessant, immer wieder spannend. Bei allen Diskussionen über Bremsen, Reifen, Kurven und PS ist einer immer dabei: Der gute Biker! Der Bruder von Kommissar Zufall, alle sprechen über ihn, keiner weiß wo er wohnt. Jemand über den man stolpert, obwohl er auf keiner Karte verzeichnet ist? Finde heraus ob du der guter Biker bist!
Was macht einen guten Biker aus?
Wann ist man ein guter Motorradfahrer? Bin ich ein guter Motorradfahrer? Kann ich gut Motorrad fahren oder bin ich ein Sonntagsfahrer? Sind Sonntagsfahrer schlechte Motorradfahrer oder sind es die Besten? Hey die MotoGPistis fahren alle nur am Sonntag, naja am Wochenende eben. Gibt es überhaupt schlechte Motorradfahrer? Was zeichnet einen guten Motorradfahrer überhaupt aus? Ich habe mich mit diversen Mopedfahrern unterhalten und im Internet nach einer Art Definition oder etwas Messbarem gesucht. Man will das ja irgendwie eintüten und dann anwenden, so z.B. „Guck ich bin ein Stufe 10 Biker!“ Ha! Dazu einen Orden an der Brust und ein Zertifikat an der Wand. Ein Stempel am Nummernschild wäre auch cool?

Google weiß alles?
Etzat, Dr. Google: Wer oder was ist ein guter Motorradfahrer? Zack! Eine Million Antworten und Links! Also, ich hin und die erstbesten (aber immerhin aktuellen) Foren durchsucht. Da kamen skurrile Dinge, aber auch sehr informative Antworten zum Vorschein.
Ein paar Beispiele:
Einer meinte, dass ein Fahrer gut ist, wenn er sich an die Verkehrsregeln hält. Ok, klingt plausibel aber das tun wir ja alle! Der Nächste fand, man müsse als guter Biker Kurven so fahren können, dass die Fußraster in den Kurven streifen. Ein anderer befand, dass Biker, die adäquate Zeiten auf der Rennstrecke zusammen bringen würden, bestimmt gute Fahrer wären. Viele waren sich einig, dass Biker, die regelmäßig fahren würden, die besten Biker wären. Die Argumente wiederholten sich. Vieles davon konnte ich gut nachvollziehen, doch kam es mir insgesamt ein bissl sehr schwammig vor. Nichts wirklich Fassbares, nichts Messbares oder so.
Fahrsicherheitstrainings Google Suche
Dazu Empfehlungen für tolle Fahrsicherheitstrainings und n paar verrückte Sachen, wie Wheely-Kurse oder Drift-Trainings. Doch so fast zufällig stieß ich auf den Begriff „Denzel Skala“. Ich wieder gegoogelt und hey, da weiß einer wovon er spricht, dachte ich mir, das hilft bestimmt bei der Einstufung der Mopedfahrer. Aber was ist diese Denzel Skala? Ein Relikt aus vergangener Zeit? Oder aktuelle, geile Infos???

Die Denzel Skala

Sie ist ein Bestandteil der Alpenbibel (Großer Alpenstraßenführer vom Denzel Verlag), so wird das Teil liebevoll genannt oder das Standardwerk für Tourenplanungen in den Alpen, abseits der touristischen Hauptstrecken und die einzige Quelle, aus der man etwas über die Fahrbahnbeschaffenheiten erfahren kann, kann man dort doch tatsächlich nachlesen, wie der Zustand der Strecken war oder ist und was für ein Strecken-Schwierigkeitsgrad einen dort erwarten würde und vieles mehr… Aber was hat das mit der Einstufung eines Motorradfahrers zu tun?
Was zeichnet denn jetzt einen guten Motorradfahrer aus?
Fähigkeiten:
- Übung / Hat ein Gefühl für das Bike
- Erfahrung / kann schwierige, unvorhergesehene Situationen meistern
- Fachwissen / Bereifung, Reifendruck, Bremsen, Bekleidung
- Kennt seine Grenzen / Ist bereit hinzuzulernen
- Fährt sauber und zügig und beherrscht sein Bike souverän auf allen Straßen auch in ungewöhnlichen Situationen zum Beispiel auf Straßen, die in der Denzel Skala als schwierig beschrieben sind
- Gute Orientierungsfähigkeit
Zu berücksichtigende Faktoren:
- Gefahrenes Tempo (erlaubte Vmax und darüber hinaus)
- Befahrenes Terrain (z.B. Steigung, Beschaffenheit, Zustand, Nass, Trocken)
- Motorrad
Wie könnte man Motorradfahrer gruppieren
- Anfänger / Rookie Motorradfahrer der ein wenig Erfahrung mit seinem Motorrad hat. Er ist regelmäßig unterwegs und findet sich im allgemeinen Straßenverkehr zurecht. Trotz der ein oder anderen geführten Tour (im Urlaub) kennt er sich mit Motorrädern, deren Umgang oder der grundlegenden, Handhabung nicht richtig aus. Tut sich schwer Kurven oder Kehren zügig zu fahren. Er ist insgesamt unsicher im Umgang mit dem Motorrad und den Basics.
- Motorradfahrer / Biker bewegt sein Bike gut und sicher im Straßenverkehr. Nimmt problemlos an Touren teil / versucht schwierige Aufgaben zu meistern
- Fortgeschrittener Motorradfahrer / Advanced Biker bewegt sein Bike gut und sicher im Straßenverkehr, nimmt an Fahrtrainings teil und beherrscht sein Bike unter schwierigen Verhältnissen
- Pro Biker / Professional ist so gut unterwegs, dass er mit seinem fahrerischen Können Geld verdient.
Um die Frage nach dem guten Motorradfahrer letzlich ist zu beantworten, kann man sich eines Konstrukts, bzw. einer Erklärungshilfe bedienen. Dazu hab ich mich noch mit unserem Guiderer, (dBrauni) unterhalten und das kam dabei heraus:

Unser Fazit
Selbstredend muss bei jeglichem Einstufungs- und Wertungsversuch unbedingt noch berücksichtigt werden, was für ein Bike gefahren wird. Ob ein Biker z.B. eine Harley fährt oder eine s1000r, macht dabei keinen Unterschied. Auch der Harley Fahrer, der seine Maschine auf schwierigem Terrain sicher bewegt, ist durchaus ein fortgeschrittener Mopedfahrer, auch wenn er (viel) länger braucht, um z.B. das Stilfser Joch zu erklimmen. Je nach Bauart sind die Möglichkeiten eines Motorrades doch sehr begrenzt. Ihr seht also: Ein endgültige und einfache Klassifizierung kann nicht vorgenommen werden. Eine Streckeneinstufung diverser Strecken auf denen Du schon gefahren bist, ist bei der Einstufung des eigenen Fahrkönnens anhand der Denzel Skala z.B. aber sehr hilfreich. Wie immer jeder einzelne von euch nun einen guten Motorradfahrer definiert – diese Dinge solltet ihr unserer Meinung nach im Kopf behalten:
Uffbasse…
Seit wachsam und tolerant gegenüber anderen (auch wir Biker machen Fehler). Seit aufgeschlossen für Ratschläge und bereit dazuzulernen, auch wenn es manchmal erst wehtun muss.
Anmerkung der Lektorin
Meiner Meinung nach muss eine guter Fahrer (Auto oder Moped) seine eigenen Möglichkeiten, Grenzen, Stärken und Schwächen sicher einschätzen können. Nur so ist er für sich und andere keine Gefahr. Überheblichkeit ist der erste Schritt in den Abgrund bzw. zur Organspende. Dazu zählt schon die Auswahl des passenden Fahrzeugs, sowie z.B. die Entscheidung, an einem schlechten Tag nicht ans Steuer zu gehen oder die richtige Tour/Tourgruppe auszuwählen.
Liebe Grüße Heidi
Auf weitere schöne unfallfreie Touren
MdlHzG Jörg und Brauni
PS: Entdecke die Ideallinie auf YouTube
Hey cool design, cool pix, greetings from houston, good new year and have a good ride this year!
Mega coole Bilder, ganz interessant die Herangehensweise! Ich bin gespannt, was Dir noch so einfällt! 🙂